SCHAUKASTEN online
Das Geschehen formuliert & illustriert
aus den
christlichen Gemeinden & Gemeinschaften in der Region
Aktualisiert am 16.10.2024
ANN-
ist eine deutsch-
Zur Jubilarin und gegen das Vergessen
DAS HERMSDORFER ORGELWUNDER
Erinnerungen von Annelies Merker
„Das Wunderbarste an Wundern ist,
dass sie manchmal wirklich geschehen.“
Diese Worte von Gilbert Keith Chesterton wecken in mir Erinnerungen an die Geschehnisse um den Hermsdorfer Orgelneubau vor 30 Jahren: Am 17. September 1989 konnte diese Orgel in einem Festgottesdienst feierlich geweiht werden. Es predigte OKR Walter Saft aus Eisenach, Gemeindegruppen gestalteten den Gottesdienst mit. Gemeinsames Kaffeetrinken, vielseitige Basar-
Es war ein spannender Weg bis zu diesem Tag. Die vorherige Orgel war, trotz vieler Reparaturen, nur noch schlecht spielbar (und hörbar!).
So wurde 1979, zehn Jahre zuvor, vom GKR, Pfarrer Schlegel, Kantor Merker der Plan für einen „Orgelneubau für die 90er Jahre“ gefasst. Nach Einholung von Kostenvoranschlägen verschiedener Orgelbaufirmen wurde 1981 mit Firma Sauer, Frankfurt/Oder, der Vertrag mit Fertigstellung 1990 abgeschlossen, Kostenpunkt: etwa 110.000 M. Doch wie zu dem Geld kommen?? Wir schaffen das! Es wurde um Spenden gebeten. Eine große stilisierte Orgelpfeife im Vorraum der Kirche zeigte den jeweiligen Spendenstand an; ein sehr aktiver Bastelkreis traf sich monatlich und bot zu Gemeindefesten die erarbeiteten Artikel an. Zum Erreichen der Summe des Eigenanteils der Kirchgemeinde (fast 50 %) trugen all diese Aktivitäten bei.
Zungenstimmen-
Im Januar 1989 kam die Nachricht aus Frankfurt, „Der Einbau der neuen Orgel wird im Juni/Juli d.J. in Ihrer Kirche erfolgen.“ Wieder waren viele Helfer nötig für den Abbau der alten Orgel und Fußbodenarbeiten, Einbau einer massiven Zwischendecke, Malerarbeiten etc. für die neue Orgel. Der Transport der Orgelteile erfolgte am 13.3.1989 mit der Bitte: „Zur Entladung der Orgelteile werden sechs kräftige Männer benötigt“.
Im folgenden Zeitplan standen technische Montage und Intonationszeitraum von drei Wochen. Die Orgelabnahme durch Fa. Sauer, Gemeindekirchenrat, Pfarrer, Kantor und Orgelsachverständigen Albrecht Dietl erfolgte am 20. Juli 1989. „Alle Arbeiten wurden gewissenhaft durchgeführt, das verwendete Material ist von guter Qualität. Der Erbauerfirma und allen beteiligten Mitarbeitern gebührt Anerkennung für das wohlgelungene Werk, das dem GKR zur Abnahme empfohlen wird.“ (Albrecht Dietl)
Mit der Orgelweihe am 17. Sept. 1989 war die neue Orgel nun zu allen Gottesdiensten eine wunderbare Bereicherung, aber noch mit „Schulden beladen“. Am 05. Nov. 1989 erbrachte ein Gemeindefest mit Basar Spenden von über 8.000 M. Mit dieser Summe und den vielen finanziellen Unterstützern des Orgelneubaus konnte die Restsumme bezahlt werden.
Die Bastelgruppe kam am 09. November zu weihnachtlichen Basteleien und einer kleinen Nachfeier des erfolgreichen Basars zusammen. An diesem Abend kam die Nachricht: Die Grenze ist offen!
Ungläubigkeit und Gedanken überschlugen sich. Der folgende Freitag und Sonnabend (damals noch Schultag!) war geprägt von dem Drang nach Westen. Auf Straßen und Autobahnen waren Autoschlangen, um Verwandte und Freunde zu sehen, Begrüßungsgeld zu empfangen. Wer hätte an diesem Wochenende noch Interesse an unserem Basar gehabt?
Unsere Orgel konnte noch vor der Währungsunion in Mark der DDR bezahlt werden. Jeder kann nachrechnen, wie viel von der über Jahre erarbeiteten Geldsumme geblieben wäre!! Ein entsprechender Orgelneubau würde heute in Euro ein Vielfaches kosten.
Es gibt noch viele „Zeitzeugen“, die in ihren Erinnerungen bestimmt ergänzende Gedanken finden. Für mich ist es auch nach 30 Jahren immer noch ein „wunderbares Ereignis“ und Geschenk für die Hermsdorfer Kirchgemeinde! Möge diese Orgel noch viele Jahrzehnte den Menschen zur Freude und Gott zur Ehre erklingen!
Annelies Merker
Kantorin i.R.
Quelle dieses Beitrages:
Gemeindebrief der Ev.-
August-
mit freundlicher Zustimmung von A. Merker
Nachdruck ist nicht gestattet
Würdigung einer Jubilarin
ORGELKONZERT
im Jubiläumsjahr 2019 mit
Ann-
Es war ein trüber, verregneter Sonntag, der 27. Oktober 2019, der so gar nicht in den sonst so farbenprächtigen Herbst passte. Trotz dieser Unbilden stellten sich zahlreiche Zuhörer in der Kirche ein, um einen Höhepunkt im Jubiläumsjahr der Sauer-
Mit der Pianistin, Komponistin, Lyrikerin, Autorin, Organistin und Musikwissenschaftlerin Ann-
Es war ein Konzert, das die Zuhörer begeisterte und in dem der virtuose Tastendruck von Ann-
Wohlklingende Akkorde – mal leise, mal mit vollem Fortissimo, dann geradezu wie eine Zwiesprache zwischen Manual und Pedal, brillierend in der Tonfolge, naheezu trippelnd von Taste zu Taste springend – ließen die Kompositionen aus dem 16. und 17. Jahrhundert in der Farbenpracht des Barocks erklingen.
Die zwei Eigenkompositionen „Längtan“ und „Nenotarium“ von Ann-
Es war mit dem Konzert ein Kleinod an Orgelmusik in der Hermsdorfer Kirche an diesem Herbstabend zu erleben und ein schöner Beitrag zur Würdigung der Orgel-
Orgelklang seit 1989
Die SAUER-
Ein Wunder vor der Währungsumstellung 1990
STADTKIRCHE ST.-
Diese Seiten sind Teil des Projektes „LAUDAMUS TE“ auf credo-